Mit Genuss essen ohne Dogma
Essen ist ein Bedürfnis - Genießen ist eine Kunst
La Rochefoucauld
Da ist mir doch vor einigen Tagen ein Artikel in die Hand bzw. in mein E-Mail-Fach gefallen, den ich genial finde.
Ich glaube unbewußt habe ich vieles was darin steht, schon angewendet.
Es geht darum, dass wir nicht dogmatisch an der von uns gewählten Ernährungsform kleben und sie fast wie eine Religion betreiben.
Wenn wir "streng gläubig" nur dem nachfolgen, was möglicherweise noch die "strengsten Regeln" dieser Ernährungsform sind, dann fühlen wir uns auch entsprechend schlecht, wenn wir uns dann doch mal etwas "Verbotenes" erlaubt haben.
Loren Cordain ist einer der Begründer der Paläo-Primal-Ernährung. Schon in seinen Büchern hat er mehrfach zum Ausdruck gebracht, das es völlig in Ordnung ist, wenn wir uns zu etwa 80% "genetisch korrekt" ernähren, uns aber auch 20% erlauben, weniger korrekt vorzugehen.
Wenn ich heute zurück blicke, dann habe ich zu Zeiten meiner "Diätkarriere" mit Weight Watchers im Sommer in der Eisdiele entweder einen Eiscafe mit der Bitte bestellt: "bitte nur 1 Kugel Eis und keine Sahne" - der Zucker vom Eis war mir zu dem Zeitpunkt noch egal und das Fett von der Sahne war böse. Oder ich bestellte einen Joghurtbecher - ebenfalls bitte ohne Eis und ohne Sahne, aber gerne mit mehr Früchten.
Seit ich auf Zucker komplett verzichte, bestelle ich im Eiscafé einen Eiskaffee ohne Eis - frage ob die Sahne ungesüßt ist (nehme dabei leider dennoch den vermutlich enthaltenen Carageen-Zusatz in Kauf - siehe 20% Regel) und wenn das der Fall ist, mit Sahne.
Wenn ich nicht gerade auf Milchprodukte verzichte, bestelle ich auch schon mal, wenn auch seltener, den Joghurtbecher ohne Eis mit Sahne und das nur, wenn der Joghurt ungesüßt ist und die Beerenfrüchte frisch, also nicht in Zuckersoße schwindend, sind.
Tolles Erlebnis beim Eiskaffee:
In einem kleinen Eiscafe, in unserer Gegend, hat mir der nette Inhaber den Kaffee und die Sahne im Hochleistungsmixer aufgemixt. Sah genial aus und schmeckte herrlich.
Es gibt so viele tolle Alternativen um auch die 20% Ausnahmen immer noch gesund zu gestalten und dabei trotzdem zu genießen. Genießen tut einfach auch der Seele gut.
So ersetze ich sehr oft: Milch gegen Mandelmilch und noch lieber gegen Kokosmilch - die früheren Getreidemüslis gegen Nussmüsli-Mischungen die ich selber mache - die manchmal nötige Schokolade, gegen Schokolade die ich mit echtem Kakao und Kokosöl sowie guter Rohkakaobutter selbst mache.
Das heißt letztlich, wenn ich die 20% Ausnahmen zum einen als Ausnahmen genieße und dabei auch noch nach guten Alternativen schaue, die den Genuss nicht mindern, sinkt sogar mein "Ausnahmenanteil" und der kleine Rest, der dann möglicherweise nicht mehr so ganz konform zu meiner Ernährung steht, darf für die Seele vorhanden sein.
Klar, wie gesagt: manches davon habe ich schon instinktiv umgesetzt, aber der Artikel von Julia hat es mir wieder in Erinnerung gerufen. Sie hat das sehr toll beschrieben und das muss ich jetzt hier nicht als "Rad neu erfinden".
Mit freundlicher Genehmigung kannst du das gern ausführlich beschrieben hier nachlesen: