Die besten Strategien gegen Haarausfall bei Hashimoto

Würdest du auch deine Haare am liebsten nicht mehr waschen oder kämmen?

So jedenfalls ist mir gegangen. 

Bei jeder Haarwäsche, klebten meine ausgefallenen Haare an meinen Fingern. 

Beim anschließenden durchkämmen oder bürsten, ging das Elend weiter. 

Wenn ich dann Kamm oder der Bürste sauber machte, war ich jedesmal den Tränen nah. 


In einem Supermarkt gab es an der Kasse eine Frau, die nur noch dünne Flusen auf dem Kopf hatte, und deren Kopfhaut fast vollständig zu sehen war. Dieses Bild tauchte jedesmal vor meinen Augen auf. 


Das ist jetzt 3 Jahre her. Und ich habe das Talent mich immer gern selbst zu geißeln. Meine inneren Dialoge mit mir selbst, waren da alles andere als nett und liebevoll mit mir selbst. 


Und.... ja, auch das hat Einfluss auf den Zustand unserer Haare. Dazu gleich mehr. 

Warum uns das so belastet? 

Unsere Haare repräsentieren einen Teil unserer Weiblichkeit. Der Verlust geht mit einem Verlust an Selbstwertgefühl ein her. Zudem führt uns das sehr deutlich vor Augen, dass etwas in unserem Körper nicht in Ordnung ist. 


Übrigens verdanke ich es meinem Haarausfall, dass Hashimoto überhaupt erkannt wurde. Zum Arzt bin ich vor gut 10 Jahren gegangen, wegen Haarausfall. Er war also, wie bei so Vielen, eine Zufallsentdeckung.

Auf Spurensuche

Wenn wir etwas gegen eine Störung in unserem Körper tun wollen, dann müssen wir die Störung und die Ursachen verstehen, um dem Körper wirksame Unterstützung zu geben. 

Damit stellen sich ein paar Fragen: 


  • Was verursacht den Haarausfall
  • Wie können unsere Schilddrüsenmedikamente uns dabei helfen 
  • Welche Nahrungsergänzungen können möglicherweise hilfreich sein
  • Können wir mit einer Ernährungsumstellung unsere Haare verbessern
  • Brauchen wir möglicherweise äußere Unterstützung

Was verursacht Haarausfall?

Die Ursachen für Haarausfall sind vielfältig und reichen von einer genetischen Veranlagung, über Nährstoffmangel und Stress, bis hin zu Autoimmun-Ursachen wie wir sie zur Genüge von unserem Untermieter kennen. 


Meist tritt Haarausfall bei Hashimoto eben auf, wenn der Körper für das Wachstum bestimmte Nährstoffe benötigt, die aber an anderer Stelle dringender benötigt werden. 


Trotzdem sind die Ursachen und Gründe noch verzweigter. 


Es gibt die Androgenetische Alopezi. Dabei handelt es sich um eine genetische Veranlagung, die wir meist als die typische "Männer-Glatze" kennen. Aber auch Frauen sind davon betroffen. Manchmal schon in jungen Jahren, häufig aber während der Wechseljahr. 


Die Alopezi areata dagegen ist ein eher fleckiger und akuter Haarausfall. Dabei, so wird vermutet, greift das Immunsystem wohl irrtümlich die Haarfolikel an. Diese Form ist relativ selten und tritt bei etwa 2% der Betroffenen auf. 


Bei Hashimoto haben wir es meist mit Telogen Effluvium zu tun. Dabei ist der Haarausfall eher divus über die gesamte Kopfhaut verteilt. Es kommt dabei zu leicht büschelweisen Abgängen beim duschen und bürsten. 

Hast du dünnes Haar? 

Es gibt eine ganze Reihe von Maßnahmen, die uns helfen können. Manchmal reicht schon eine davon aus, während es manchmal doch etwas länger dauert, und die richtige Kombination gefunden werden muss. 


Wenn unser Körper Defizite an Nährstoffen hat, versucht er die wenigen Ressourcen zu sparen. Das kann bei einer Hunger-Diät der Fall sein, oder aber auch, wenn durch Störungen des Darmsystems, die Nährstoffe nicht dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Klingt das als Ursache für Sie logisch? 


Wirksame Strategien gegen Haarausfall bei Hashimoto

1. Passe deine Schilddrüsen-Medikamente an

Aber bitte tu  das nicht im Alleingang, sondern bespreche das mit deinem Arzt.


Haarausfall ist häufig die Folge von zu wenig aktivem Schilddrüsen-Hormon, also dem T3. Die meisten Menschen bekommen als klassische Therapie ein Monopräparat aus T4 (L-Thyroxin). Rein theoretisch wandelt der Körper das T4 in das aktive T3 um. Nur leider funktioniert das nicht bei jedem Menschen. 


Ein TSH Wert der deutlich von der Norm abweicht, führt zu weiterem Haarverlust. Wenn sich deine Haare leicht verheddern, ist das ein ziemlich sicheres Zeichen, dass dein Körper zu wenig Schilddrüsenhormon bekommt. Bei einem Mangel an T3 wirst du weiterhin Haare verlieren, deshalb kann es sinnvoll sein, mit deinem Arzt über ein Kombipräparat wie z.B. Novothyral, oder auch die Gabe von getrockneter Schilddrüse zu sprechen. 


Oft helfen die natürlichen Extrakte wirksamer, weil sie ein breiteres Hormonspektrum enthalten. Die Zellen erkennen diese leichter, weil sie "ihnen bekannt" vorkommen, eben weil sie naturidentisch sind. 


2. Schaue auf Nährstoffmängel

Eine häufige Ursache für Haarausfall ist Eisenmangel. 

Bei dieser Ursache verlierst du deine Haare beim Bürsten, und das Haar dünnt mehr und mehr aus.


Ferritin, das Eisenreserveprotein, sorgt für den Transport von T3 zu den Zellkernen und die Verwertung von T3. 


Lasse den Wert von deinem Arzt bestimmen um einen Eisenmangel auszuschließen oder zu beheben. 

Der normale Wert für Frauen liegt zwischen 20 und 200 ng/ml. Unter 40 ng verlierst du weiterhin Haare. Als optimal für den Nachwuchs der Haare und eine gute Schilddrüsen-funktion gilt ein Wert von 90 - 119 ng/ml.


Um den Eisenspiegel zu erhöhen, solltest du mehrmals die Woche Leber und Rindfleisch essen. Wenn du das nichts kannst oder magst, bieten sich verschiedene Ergänzungen an. Die Eisenverwertung ist oftmals im Magen durch zu wenig Magensäure gestört. Hier kann es sinnvoll sein, mit Betain mit Pepsin für eine bessere Verwertung zu sorgen. 

Zusätzlich kannst du ein Eisenpräparat nutzen. Das Thorne Iron Bisciclynat ist dabei etwas magenverträglicher als andere Produkte. 

Biotin


ist ein weiterer Stoff den unser Körper benötigt um viele Körperfunktionen und den Haarwuchs zu steuern. Entzündungen im Körper versetzen unsere Nebennieren in einen Stresszustand, bei dem die Biotin-Speicher verbraucht werden. 

Du solltest Biotin in einer Dosis von 5000 - 10.000 µg zuführen, wobei Biotin auch bei Nebennierenschwäche und Candida hilfreich ist. 


Bitte beachte jedoch, dass du vor einer Bestimmung deiner Schilddrüsenwerte etwa 7 Tage kein Biotin einnimmst, da es die Werte beeinflussen und zu falschen Rückschlüssen führen kann. 

Zink

Zink ist ein Mineral, dass nicht im Körper gespeichert wird. Deshalb muss es täglich zugeführt werden. Eine verlässliche Zufuhr ist über die Ernährung nicht wirklich zu gewährleisten. 

Austern enthalten viel Zink, aber gehören sicher selten bis gar nicht auf unseren Speisezettel. 


30 mg pro Tag reichen bereits aus. Bei mehr als 40 mg kommt es zu einem Abbau von Kupfer, der dann ebenfalls ausgeglichen werden müsste. Insbesondere Vegetarier sollten Zink als Nahrungsergänzung aufnehmen, da Zink aus nicht tierischen Quellen, für den Körper nur schwer verfügbar ist. Phytate, wie sie in Hülsenfrüchten, Nüssen und Getreide vorkommen, binden Zink und verhindern so ebenfalls eine Aufnahme in den Körper. 

Damit du nicht so viele einzelne Ergänzungen nehmen musst, macht hier eine Kombi aus Biotin, Zink und Selen durchaus Sinn. 

Kollagen

Die Follikel unserer Haare werden hauptsächlich aus Kollagen gebildet. 

Unsere Ernährung bietet nicht viel Kollagen, da wir im Gegensatz zu unseren Vorfahren deutlich weniger Knochenbestandteile aufnehmen. Das meist von uns verzehrte Muskelfleisch enthält zwar eine Menge an Aminosäuren, aber leider kein Kollagen. 


Es gibt eine ganze Reihe von Kollagen Ergänzungen. Am besten verwendest du hydralisiertes Rinderkollagen von Weidetieren, wie Sie es z.B. auch hier finden. Es löst sich sehr gut auf, wenn Sie es in Smoothies oder Shakes zufügen. 


Die andere Alternative ist die gute alte Knochenbrühe, die zudem noch sehr lecker ist und dem Darm gut tut. 

Biosil

Das ist ein Nahrungsergänzungsmittel für Haare, Haut, Nägel und die Gelenkfestigkeit. Es besteht hauptsächlich aus Cholin und Silizium, welche beide auch als Collagen-Generatoren wirken. Mit Biosil verstärkt sich auch die Zugfestigkeit des Haares was zu weniger Haarbruch führt. 


3. Die Haarfreundliche Ernährung

Eine kohlenhydratreiche Ernährung führt zu starken Blutzuckerschwankungen. Gerade wir mit unserem Hashimoto sind da sehr anfällig für, da wir Kohlenhydrate schlechter tolerieren können. 


Blutzuckerschwankungen führen jedoch auch dazu, dass die Umwandlung von T4 zu einer Erhöhung des rT3 Wertes führt. Das ist das nicht für den Körper verfügbare T3, was durch einen Mangel an verfügbarem T3 den Haarausfall fördert 

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© Daniel Vincek – stock.adobe.com

Besser essen 

Für ein gesundes Haar-Wachstum benötigt unser Körper, hochwertige Proteine, viel grünes Gemüse und gute Fette. 


Diesen Anspruch erfüllt die Paleo-Ernährung. Sie enthält unverarbeitete, natürliche Lebensmittel und verzichtet auf Getreide, zugefügten Zucker, Zusatzstoffe, Hülsenfrüchte und Milchprodukte. 


Ich selbst habe mit einer Umstellung auf Paleo erste deutliche Erfolge bei meinem Haarausfall festgestellt. Das wohl auch, weil ich durch jahrelange Hungerdiäten ein Nährstoff-Defizit hatte. Eine hohe Qualität der Lebensmittel, gute Quellen und ausreichend gesunde Fette ist auch das Prinzip der LCHF (LowCarb-High Fat) Ernährung, der man gerne noch ein Q für Qualität zufügen darf. 


Manchmal reicht allein die Umstellung auf diese nährstoffreiche Ernährung aus, um den Haarausfall deutlich zu vermindern. Eine Kundin von mir hat so ohne große Anstrengung einiges an Gewicht verloren und an Haaren gewonnen. 


5. Versuche äußerliche Maßnahmen

Wenn du Nährstoffmängel beseitigt und eine Ernährungsumstellung auf nährstoffreiche, natürliche Lebensmittel umgesetzt hast, aber immer noch Haare verlierst, kannst du versuchen mit äußeren Maßnahmen eine Verbesserung zu erzielen. 


Wie du sicher schon weißt, enthalten die handelsüblichen Shampoos viele schädliche Inhaltsstoffe, die den Haarfollikeln schaden können und bis zu einer Haarwurzelentzündung führen können. Abgesehen von Silikonen und einigen Giftstoffen, enthalten viele dieser Produkte auch endokrin wirkende Hormonsubstanzen, die unser empfindliches Hormonsystem arg bedrängen können. Auch toxische Inhaltsstoffe sind keine Seltenheit. 


Suche deshalb im Bioladen nach Alternativen ohne diese Zusatzstoffe. Ich bin vor längerer Zeit auf das Shampoo von Lavera umgestiegen. Mit der App Codecheck, kannst du Produkte auf Ihre Inhaltsstoffe prüfen. Sowohl bei Lebensmitteln wie auch bei vielen Reinigungsmitteln und Kosmetika. Bei diesem Shampoo erschienen keine Warnhinweise auf kritische Inhaltsstoffe. Seit ich es benutze, quietscht mein Haar beim waschen und ist anschließend schön luftig. 


Milben

Die Demotex-Haarmilben sind winzige kleine Haarmilben die in den Haarfollikeln von über 90% der Menschen leben. Sie sind verantwortlich dafür, wenn die Haare immer fettiger werden und ausgehen, weil sie die Follikel verkleben. 


Bekämpfen kann man Sie mit schwefel- und Teebaumöl enthaltenen Shampoo wie Demotex.


Lasse aber das Shampoo 3-5 Min. einwirken, bevor du es abspülst, um die Milben sicher abzutöten.  

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@ 3dmentat - depositiphotos.com

Laser- und Stammzellen-Therapien

Einige Forschungen berichten von guten Ergebnissen mit der Low-Level-Laser-Therapie (LLLT) bei der die Haarwurzeln mit einer geringen Dosis Laserlicht stimuliert werden sollen. Es gibt bereits erste Laserkämme, die man auch bequem zu Hause nutzen kann. 

Ich gebe aber zu, dass ich damit bislang noch keine Erfahrungen gemacht habe. 

Falls du das ausprobieren möchtest, freue ich mich auf deine Erfahrungen in den Kommentaren. 


Bei einer Stammzellen-Therapie musst du einen entsprechenden Dermatologen und Fachmann auf diesem Gebiet aufsuchen. Auch hier fehlen mir Erfahrungswerte, sowohl bei mir, wie auch bei meinen Kunden. 


Bislang war das auch noch nicht nötig, denn die genannten Maßnahmen haben bisher immer gewirkt, auch wenn es natürlich etwas Geduld braucht. 

Noch ein heißer Tipp von mir

Als meine Haare noch ziemlich dünn waren und somit auch hier und da die Kopfhaut etwas zu sehen war, habe ich von meinem Friseur den Tipp bekommen, ein zur Haarfarbe passendes "Kopfhautpuder" zu verwenden. Es ist erhältlich unter dem Begriff "Schütthaar"

Das ist zumindest zu Anfang eine gute Möglichkeit etwas dünne Stellen zu kaschieren und funktioniert total einfach.  


Letzte Worte zu Haarausfall bei Hashimoto

Ob du das nun glaubst oder nicht. Stress ist ein sehr starker Auslöser von Haarausfall. 

So wie uns der Haarausfall stresst und verrückt machen kann, so macht auch Stress unsere Haare verrückt. 

Stress kann auch eine Nebennieren-Schwäche auslösen, die ebenfalls zu Haarausfall führen kann.


Wie du Stress vermindern kannst? 

Nun vielleicht versuchst du es mit einer Atem-Übung, oder gehst einfach mal eine Runde spazieren. Das kannst du auch miteinander kombinieren. Die Atem-Übung führt dazu, dass deine Gedanken eine Pause machen, weil sie sich auf den Atem konzentrieren. Das kann sehr entspannend sein. 


Vielleicht führst du aber auch eine "My-Time-Only" Zeit ein. Einmal in der Woche gönnst du dir,  für mindestens 4 Stunden eine Auszeit, in der du nur für dich selbst sorgst. Gönne dir etwas, was dir richtig gut tut. Vielleicht findest du auch die Zeit, um ein gutes Buch für Frauen über Meditation zu lesen. Frauen machen das nämlich anders als Männer.


Katrin Jonas ist dem in ihrem Buch "Der Weg des Wassers - Frauen meditieren anders" nachgegangen und gibt gute Anleitungen dazu. Ich habe es im Moment noch nicht ganz gelesen. Sobald ich damit fertig bin, werde ich sicher auch ausführlicher darüber berichten. 


Noch ein wichtiger Hinweis: 

Das Thema bedingt, dass ich auch selbst erprobte Produkte von denen ich überzeugt bin und die auch bei meinen Kundinnen Erfolg gezeigt haben, empfehle. Bis auf den Laserkamm, habe ich alle Produkte selbst ausprobiert und kann sie guten Gewissens empfehlen. Wenn du dir die Produkte über die Links anschaust und eines davon erwirbst, dann erhalte ich dafür eine kleine Provision. Für dich selbst ändert sich deshalb nichts. 


Und nun bin ich wirklich am Ende angekommen 😉 


Wenn dir der Artikel gefallen hat, erzählen Sie es gern weiter. Ich freue mich auch immer über ein Feedback, welches du weiter unten hinterlassen kannst. 



Bildnachweis: Titelbild © catherinelprod- stock.adobe.com - Beschriftung  A. Jäger


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