Paläo oder Paleo?

Paläo steht für eine artgerechte Ernährung 

.... und wird auch Steinzeit-Ernährung genannt.

Paläo ist abgeleitet von der Paläontologie


genaue Wiki-Definition hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Steinzeiternährung

Für uns, den modernen Menschen, bedeutet dass nicht uns wie in der Steinzeit zu ernähren. Es bedeutet viel mehr, dass wir uns artgerecht und damit unseren ursprünglichen Genen entsprechend ernähren sollten. Die natürliche Programmierung unserer Gene ist nämlich fast unverändert immer noch vorhanden. 

Also im Fazit: Gengerecht und das darf durchaus genussorientiert sein.

"Paleo" dagegen hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr zu einem modernen Hype entwickelt.

Das hat auch die Industrie für sich entdeckt und bietet zunehmend, selbst bei Discountern "Paleo"-Produkte an. In den Foren und auf entsprechenden Ernährungsplattformen werden immer mehr Ersatzprodukte wie Paleo-Brot, Kuchen, Nudeln angepriesen. Die Anzahl der sogenannten "Nachbauten" wächst rasant. Im besten Fall handelt es sich dabei um Produkte die z. B. kein Getreide enthalten und damit Paleo-Konform gelten. 
Es sind aber Produkte die nur dazu dienen, schlechte Gewohnheiten mit gutem Gewissen beibehalten zu können. 

Damit wird Paleo zu einer Ernährung zwischen Ursprung und Hype

Um es vorweg zu nehmen: Von dieser Unterscheidung habe ich selbst auch erst am letzten Wochenende erfahren, als ich mit den Experten für Paläo-Ernährung, auf dem Symposium der "Deutschen Gesellschaft für Paläo-Ernährung", kurz DGPE in Frankfurt zusammen traf.


Wir wissen, das Zucker schädliche Wirkungen in unserem Körper hat. Der hohe Zuckerkonsum für zunehmen bei sehr vielen Menschen früher oder später zur Insulin-Resistenz, Fettleber und anderen Erkrankungen. 

Kohlehydrate, gleich welcher Herkunft, werden im Körper grundsätzlich zu Glucose und damit Zucker umgewandet. Das löst immer eine Insulin-Reaktion aus. Wenn ich diese Kohlehydrate in Form von natürlichen evolutionären Quellen wie Gemüse und wenig Obst aufnehme, dann nehme ich damit auch wichtige Vitamine und Mineralstoffe auf. Bei anderen Quellen wie Getreide, Zucker und Honig, nehme ich aber Kohlehydrate auf, die mir nur sehr wenig bis keine dieser Stoffe liefern. Sie werden aber im Körper zu Zucker verarbeitet. 


Viele Menschen sind es gewohnt Brot, Nudeln, Reis als Sättigungsbelage zu essen. Für viele ist ein Stück Kuchen zum Nachmittagskaffee, ein Riegel zwischendurch oder andere Süßigkeiten regelmäßige Angewohnheit. Sie kennen nicht die köstlichen Alternativen die eine Paläo/Paleo Ernährung bietet. 

Soll die Ernährung auf Paläo/Paleo angepaßt werden, ist das meist auch die Geburtsstunde der Nachbauten. 

Dahinter steckt der Wunsch, möglichst viele der geliebten Gewohnheiten beibehalten zu können, indem die Nahrungsmittel einfach gegen solche ausgetauscht werden, die möglichst kaum anders als bisher sind. Das beruhigt das Gewissen. Natürlich ist das schon ein wenig gesünder, als bisher, denn sie verzichten schon mal auf fragwürdige Inhaltsstoffe des Industriefutters. Die negativen Auswirkungen von zu hoher Kohlenhydrat-Zufuhr und zu viel Zucker bleiben aber erhalten. 


Zudem sind viele der sogenannten "Paleo-Produkte" wenn Sie aus der Industrie stammen oft genug mit Stoffen versehen, die keineswegs Paleo-Konform sind. 


Was aber genauso schwer wiegt ist die Tatsache, dass auf diese Weise die schlechten Angewohnheiten beibehalten werden. 


Ich esse dann einen Kuchen der statt aus Mehl, aus Mandelmehl besteht. Der Zucker wurde mit Honig oder Ahornsirup gesüßt. Alle Zutaten sind Paleo-Konform, aber ich nehme damit genauso viel Zucker und Kohlenhydrate auf, wie beim Industrie-Pedant oder Omas Hausrezept. Jetzt noch ergänzt durch mehr Fett durch das Mandelmehl. Nix gegen Fett. Aber viel Fett und viel Kohlenhydrate sind einfach eine schlechte Kombination. Außerdem löse ich damit die Insulin-Reaktion aus, die ich vermeiden wollte und bleibe dabei am Nachmittag ein Stück Kuchen essen zu müssen. 

Was kann ich hier besser machen? 

Es ist wichtig zu verstehen, das die Umstellung auf eine gut zusammen gestellte Paläo-Ernährung für mich und meinen Körper positive Auswirkungen hat. Eine solche Ernährung enthält keinen Kuchen, keinen Brotersatz. Ernähre ich mich nach Paläo Art, dann zwingt mich auch nichts dazu, mich streng an 3 oder 4 Mahlzeiten am Tag zu halten. Es ist wichtig zu verstehen, dass dauerndes snacken auch dauernde Insulinreaktion auslöst. Das schadet unserem Blutzucker und die dauernde Arbeit der Bauchspeicheldrüse schadet auf Dauer unserer Gesundheit. 


Eine artgerechte Paläo-Ernährung enthält Fleisch, Fisch, gesunde Fette, Gemüse, etwas Obst und Nüsse. Sie bedeutet: zu essen, wenn tatsächlich Hunger besteht und nicht, weil gerade eine bestimmte Uhrzeit ist. 


Wer sich bei Hunger satt ist, benötigt keinen dauernden Nachschub in Form von kleinen Snacks. Alles was ich zwischen den Mahlzeiten esse, und sei es noch so klein, führt zu Insulin im Blut und damit zu einem Stop jeglicher Fettverbrennung. (Nur Fett bildet eine Ausnahme, da es nicht insulinogen (ohne Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel) wirkt. 

O je - Das sind ja strenge Regeln 

Paläo

Nein, sind es nicht. Und das soll jetzt auch nicht der berühmte Zeigefinger werden. Essen nach Paläo ist keine Religion und kein Dogma, was niemals eine kleine "Sünde" oder einen "Nachbau" erlaubt. Um Gottes Willen nicht. Sie sollten nur eben Ausnahmen von der Regel sein, und nicht zur Regelmäßigkeit werden.

Paläo

Die goldene 80/20 Regel - Pareto-Prinzip findet in jeder Ernährungsform ihre Anwendung. Das gilt auch für Paläo / Paleo - sowie der Primal-Variante (Primal enthält im Gegensatz zu Paleo auch Milchprodukte

Einer der Hauptinitiatoren der Paläo- und Primalernährung Loren Cordain plädiert in seinen Büchern dafür, einer 80:20 Regel zu folgen. D. h. 80% meiner Ernährung besteht aus 100% konformen Lebensmitteln und dem Prinzip, nur dann zu essen, wenn ich wirklich Hunger vespüre. 20% ist den Ausnahmen vorbehalten, die nicht immer 100% konform sind und die z.B. auch mal jenseits von Hunger gegessen werden können. Das sind die Situationen in denen ich aus sozialen Gründen (Familienfeiern) oder dem persönlichen Bedürfnis heraus, mir etwas besonderes zu gönnen, erlaubt sind. Also nicht als tägliche Gewohnheit. 


​​Wir sollten uns halt nur klar machen, dass es diese Ausnahmen sind. Wir sollten darauf achten, dass es Ausnahmen bleiben und nicht zulassen, dass immer mehr Ausnahmen wieder zu einer schlechten Gewohnheit werden.

Paläo / Paleo-Ernährung ist übrigens nicht zwingend LowCarb - Verwirrung komplett? 

Nein, man muss es nur wissen. Und man muss schauen, welches Ziel die eigene Ernährungsumstellung hat. 


Honig, Ahornsirup, Kürbis, Süßkartoffeln und Datteln sind Paläo /Paleo konform. Sie enthalten aber viel Kohlenhydrate und Zucker. 


Liegt also eine Insulinresistenz oder sogar Diabetes bereits vor, sollte ich diesen Zucker, auch wenn er natürlich und kein Industriezucker ist, möglichst selten in meine Ernährung einbauen. 


Wenn Gewicht reduziert werden soll, sollte ich ebenfalls auf diese Kohlenhydrate verzichten, denn wir haben gelernt, dass sie zu Insulinausschüttung führen und das keine Fettverbrennung möglich ist, solange Blutzucker in unserem Blutkreislauf ist. 


Mehr zum Thema finden Sie auch hier

Tolle und schmackhafte Rezepte zu Paleo gibt es viele im Netz - Hier habe ich einige entdeckt die sich sicher lohnen, mal auszuprobieren. In der Sammlung sind auch einige zu LowCarb enthalten. 


Wenn Sie jetzt trotzdem verwirrt sind, dann möchte ich Ihnen vorschlagen, dass wir in einem persönlichen kostenlosen Gesundheits-Strategie-Gespräch darüber reden können, was für Ihre Ziele der beste Weg ist. Ich nehme mir gerne die Zeit für Ihre Fragen. Am einfachsten können Sie so einen Termin in meinem Online-Kalender buchen. Suchen Sie sich Ihren Wunschtermin dort aus. 

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