Fett z.B. erhöht den Insulinspiegel im Blut nicht.
Wenn Du satt abnehmen möchtest, dann ist es wichtig die Kohlehydratzufuhr deutlich zu beschränken und mehr Fett aufzunehmen. Es sollten aber mehr und gute natürliche Fette sein.
Also ist es logisch, dass eine deutliche Reduzierung von Kohlehydraten zusammen mit einer erhöhten Zufuhr von Fett, gleich doppelt wirkt: das Fett macht uns mehr satt und weniger Kohlehydrate können den Insulinspiegel erheblich senken, selbst wenn dabei insgesamt mehr Gesamtkalorien gegessen werden.
Fett wird im Körper völlig anders als Protein und Kohlehydrate verstoffwechselt.
Insulin gilt als der Haupttreiber für Fettleibigkeit und der Haupttreiber von Insulin sind Kohlehydrate. Allerdings wirkt z.B. Tierprotein ebenfalls stark insulinogen (also Insulinreaktion auslösend) Insofern bleibt Insulin der Haupttreiber von Übergewicht, aber es gibt viele verschiedene Möglichkeiten mit denen Insulin gesenkt oder stark angehoben werden kann.
So gibt es einige fundamentale Unterschiede zwischen dem Fettstoffwechsel und dem Protein- und Kohlehydratstoffwechsel.
Im Fettstoffwechsel gibt es fast keine Insulinwirkung, weil die Leber es nicht für den Stoffwechsel verwendet und nichts umgewandelt werden muss. Insulin ist nur notwendig um Glukose umzuwandeln und zu verstoffwechseln.
Das bedeutet, dass die drei Makronährstoffe Eiweiss - Kohlehydrate und Fett im Körper absorbiert und völlig unterschiedlich verstoffwechselt werden. Bei den Kohlehydraten handelt es sich um Ketten von Glucose, davon meist Amylopektin oder Amylose. Alleine Amylopektin gibt es in 3 verschiedenen Formen A, B, und C und jede davon wird wiederum unterschiedlich verstoffwechselt.
Ab hier würde es einfach zu langweilig, weil das schon sehr komplexe Bio-Chemie ist. Der Unterschied der Verstoffwechselung drückt sich recht gut im sogenannten gylkämischen Index (GI) aus, der ein Indikator für die Insulinauswirkung von kohlehydratreichen Lebensmitteln ist. So ist der GI bei Weizen aufgrund von Amylopektin A sehr hoch, bei Faserreichen Lebensmitteln ist meist mehr Amylopektin C enthalten und deshalb der GI deutlich geringer.
Nahrungs-Eiweiss wird in seine Bestandteile Aminosäuren abgebaut und resorbiert. Davon sind einige essentiell und für den Proteinumsatz zum Muskelerhalt notwendig. Allerdings ist die Menge fraglich. Wer versucht Muskeln aufzubauen wie z.B. im Bodybuilding, benötigt relativ hohe Mengen an Eiweiss. Die meisten von uns kommen aber mit einer eher moderaten Menge an Eiweiss aus. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 0,8 g pro kg Normalgewicht (Größe - 100). Das sind bei einem 1,70 Meter großen und 70 kg schweren Menschen etwa 56 Gramm.
Wenn Du dir in Nährwerttabellen die Eiweissangaben für Steak, Fisch, Eier usw. anschaust, ist diese Menge an einem Tag sehr schnell erreicht und die meisten von uns, liegen sehr schnell bei der Zufuhr über diesem Bedarf. Dieser Überschuss kann aber nicht direkt als Energie gespeichert werden und wird über die Gluconeogenese zu Glucose umgewandelt. Damit haben wir dann wieder mit dieser Glucose einen Insulin-Treiber.
Unterschiede von Fettstoffwechsel zu Kohlehydrat bzw. Zuckerstoffwechsel
Wir haben zwei Kraftstoffsysteme in unserem Körper. Entweder wird Fett verbrannt oder Zucker. Beide Systeme arbeiten getrennt und stehen nicht in Wechselwirkung zueinander. Wenn der Insulinspiegel hoch ist, dann läuft der Körper auf Glucose. In dieser Zeit hat er keinen Grund Körperfett zu verbrennen. Es ist da und im Notfall kann der Körper genug aus den Kalorienspeichern verzehren. Kann man mit Strom und einem Generator vergleichen. Wenn Strom im Haus ist, bleibt der Generator aus und es wird nichts verbraucht.
Bei LowCarb mit fettreicher Ernährung steht dem Körper nur sehr wenig Glucose zur Verfügung um das Kraftstoffsystem in Betrieb zu halten. Also wird der Generator und damit die Fettverbrennung in Gang gesetzt um genügend Energie bereit zu stellen. Toll - denn es ist ja unser Ziel: Fett abzubauen und zu verbrennen.
Die alten Kohlehydrat-Insulin-Thesen gingen davon aus, dass nur die Kohlehydrate eine Mast darstellen, nicht aber Fett und Eiweiss. Aber die Kombination von Protein und Fett macht keinen Sinn, weil die Wirkung des Protein-Stoffwechsels zusammen mit dem Kohlehydrat-Stoffwechsel sehr viel mehr Auswirkung auf den Insulinspiegel hat, als der reine Fettstoffwechsel.
Das ganze Thema ist sehr komplex. Also:
Merke: Eine zu hohe Eiweisszufuhr führt zu überschüssigem Eiweiss im Stoffwechsel und wird in Glucose umgewandet, die sowohl Ketose wie auch Gewichtsverlust-Bemühungen stoppen. Kohlehydrate und überschüssiges Protein behandelt unser Körper gleich - Fett dagegen nicht.
Ißt du LowCarb mit hohem Proteinanteil, dann verbrennt Dein Körper, mit Hilfe der Glucogeogenese, das überschüssige Protein durch Umwandlung in Glucose und du läufst im Zucker-Kraftstoffsystem. Damit ist Fettabbau unmöglich.
Wer abnehmen möchte und dabei auch Körperfett abbauen will, muss es verbrennen. Mit Zuckerstoffwechsel und Insulinwirkung funktioniert das nicht.
Die Lösung liegt darin: LowCarb mit moderater Eiweisszufuhr und hoher Zufuhr an guten Fetten (Olivenöl, Kokosöl, MCT-Öl, Butter und Ghee von grasgefütterten Weidetieren, Avocado-Öl).