Die Top 8 Ernährungsmythen bei Hashimoto

Kennst du die Top 8 Ernährungsmythen?

Erfahre mehr über die Fakten!

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Schon mal gehört? "Alles beginnt mit dem Essen?"  

Klingt ziemlich groß, oder? Und doch stimmt es. 


Fast alle Erkrankungen lassen sich in ihrer Geschichte auf die Ernährung zurück führen. 

Gleichzeitig bessern sich bei einer Ernährungsumstellung bei fast allen Erkrankungen auch die Beschwerden. Der gute alte Hippokrates hatte schon recht, als er schon 500 v. Chr. davon sprach, dass Nahrungsmittel unsere Medizin sein sollten. 


Ich habe erst gut 4 Jahre nach der Diagnose festgestellt, dass ich meinen Mitbewohner erheblich damit beeinflussen kann, was ich esse. Mir ging es damals richtig mies. Ich habe meinen Tagesablauf kaum geregelt bekommen. Zufällig fiel diese Zeit in eine sehr schwierige berufliche Phase bei mir und mein damaliger Doc hatte auch gleich die Lösung dafür: Psychotherapie für Burn-Out. 


Positiv an der Sache war, dass ich so endlich die Zeit fand, mich mal ein wenig mehr über Mr. Hashimoto zu informieren. Ganz schnell wurde klar, dass ich einiges in meiner Ernährung umstellen musste, und dass jahrelanger Diäten-Wahn mir, meinem Körper und meinem Mitbewohner einiges zugemutet hatte. 

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Mit einer Ernährungsumstellung ging es mir gleich besser, aber....

ist das nur bei mir so?

Schließlich hatte ich mit jahrelangen, strengen Diäten selbst ja auch einiges verbockt. 


Während ich diesen komischen Japaner aber immer intensiver studierte, wurde mir immer klarer, dass Ernährung zwar nur 1 Teil von Hashimoto ist, aber gleichzeitig auch der wichtigste Teil. Klaro: Ernährung hat auch was mit der Darmgesundheit zu tun und um die, ist bei uns Betroffenen übrigens auch meist nicht gut bestellt. 


Es ging mir aber bei der Erforschung der Ursachen und dem was mir gut tut oder eben nicht, auch oft so wie dir, wenn du Tante Google befragst. Du stolperst neben 100.000 Suchergebnissen auch über viele Wiedersprüche. Manche davon sind inzwischen, zu besagten Mythen geworden und stimmen schlicht und einfach nicht. 

Die 8 Top Mythen kennst du ganz sicher auch. 

  • 1
       Wer Hashimoto hat, sollte keine Kohlsorten essen
  • 2
       Ohne nachgewiesene Unverträglichkeit ist Gluten auch nicht schädlich
  • 3
       Mandeln sind gesundes Superfood. Deshalb können sie jeden Tag gegessen werden
  • 4
       Die beste Quelle für Selen sind Paranüsse
  • 5
       Rohmilch kann problemlos verwendet werden, nur pasteurisierte Milch macht Probleme
  • 6
       Eine LowCarb oder LowCarb-Hig Fat Ernährung schadet der Schilddrüse
  • 7
       Wenn man Hashimoto hat, kann man nicht abnehmen
  • 8
       Wenn ich mich richtig ernähre, bin ich geheilt
Zu 1: Der gesunde Kohl und die Goitrogene

Das ist eine der Top Ernährungsmythen bei Hashimoto. 
Dabei sind Kohlsorten fast ein Superfood mit ihren vielen wertvollen Vitaminen, Mineralstoffen und auch Ballaststoffen. Nährstoffe die wir mit unserem japanischen Freund besonders brauchen. 


Übrigens mag ich den Begriff "Superfood" überhaupt nicht. Was soll das bitte sein? Was macht einen Spinat zum Super-Spinat? Allem und jedem muss in letzter Zeit eine Superlative oben drauf gesetzt werden, um attraktiver zu sein? 


Weißt du was? Ich glaube, dass damit auch eine ständige unbewußte Manipulation an uns selbst stattfindet. Immer noch besser, höher, weiter, größer, schlanker, leistungsfähiger zu sein. 


Bullshit. Du und ich sind so o.k. wie wir sind. Wenn es uns nicht gut geht, helfen gute Nährstoffe uns, dass zu ändern. Damit sie auch dort landen, wo sie hin sollen, sollten wir auf eine darmgesunde Ernährung achten. Aber gute Lebensmittel sind schlicht und ergreifend: natürlich, unverarbeitet und nur deshalb Bio, um die Pestizide und künstlichen Düngestoffe zu vermeiden. Alle natürlichen Lebensmittel aus guter Herkunft sind in diesem Sinne "Superfoods" und zwar von Natur aus. Umgekehrt sind alle verarbeiteten Lebensmittel eben "Bad Foods" 

sorry, ich bin ein wenig abgeschweift. Also zurück zu Kohlsorten und den Goitrogenen

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Die meisten Kohlsorten, besonders Brokkoli, zählen zu den Kreuzblütlern. Diese enthalten sogenannte Goitrogene. Das sind Substanzen die nach alten Ernährungswissenschaften im Verdacht stehen, die Aufnahme von Schilddrüsenhormonen, deren Umwandlungen und die Jodaufnahme zu behindern. Aber..... 


nicht alle Goitrogene wirken gleich, und erst recht nicht bei jedem Menschen gleich. Definitiv gibt es nur wenige, sehr empfindliche Menschen die auf Goitrogene überhaupt reagieren.

Vorsicht ist geboten wenn bestimmte Goitrogene (Zitrogene) das Enzym für die Schilddrüsenperoxidase behindern, oder die Freisetzung von Schilddrüsenhormonen hemmen. Dazu zählt z.B. Soja (was ohnehin Selbstmord für die Schilddrüse ist) sowie übermäßige Jodzufuhr.


Goitrogene werden beim garen zerstört. Kaum jemand ißt rohen Kohl, zumal er dann auch meist Darmprobleme macht. O.k. - verzichten wir auf rohen Krautsalat, den kann man durchaus auch aus blanchiertem Kohl zubereiten. Sauerkraut dagegen ist auch nicht roh, denn da hat die Fermentation die Goitrogene ausgeschaltet.  


Kohlsorten sind gesund und gerade bei Hashimoto zu empfehlen, weil sie auch eine hervorragende Entgiftungsarbeit leisten. Die Vorteile von Kohlgemüse überwiegen eindeutig gegenüber der Warnung vor Goitrogenen, die ohnehin beim garen bereits ausgeschaltet werden. 

Nur wenn du aktuell Darmprobleme hast, deren Ursache noch nicht abgeklärt ist, solltest du Kohlsorten vermeiden. Und natürlich die Ursache klären lassen. 


Zu 2: Gluten - Ein Feind unserer Schilddrüse 

Gluten ist in allen Getreidesorten (außer Haferflocken) enthalten. Deshalb ist auch das Vollkornbrötchen nicht besser als ein Toastbrot. 

Logischerweise ist Gluten in allen Getreideprodukten enthalten und viele davon finden sich besonders in verarbeiteten Lebensmitteln (z.B. Stärke).


Viele Betroffene Hashis leiden gleichzeitig an Zöliakie. Außerdem hat sich gezeigt, dass bei Verzicht auf Gluten, die Werte der Antikörper deutlich gesunken sind. Aber auch ohne Zöliakie ist Gluten kritisch.

Es fördert Entzündungsprozesse und fördert die Bildung von kleinen Löchern im Darm (Leaky Gut). Dadurch kommt es zu weiteren Entzündungen, weil Krankheitserreger in den Körper gelangen und zudem auch Entzündungsprozesse im Darm fördern. Ausgerechnet dort findet aber die Nährstoffaufnahme statt bzw. eben nicht statt, wenn dort etwas nicht stimmt.


Ich habe selbst keinerlei Unverträglichkeit und ich sterbe auch nicht, wenn ich mal eine geringe Menge Gluten abbekomme. Der grundsätzliche Verzicht auf Gluten und damit alle Getreideprodukte hat aber enorme Fortschritte im Wohlbefinden bewirkt. 


Ohne Getreideprodukte haben wir nebenbei noch den Effekt auch weniger Kohlenhydrate aufzunehmen, was sowohl für unser Wohlbefinden, wie auch im Kampf gegen Hüftgold, sehr hilfreich ist. Dazu später unter LowCarb noch mehr. 


Zu 3: Mandeln sind nach Gluten häufiger Auslöser für Probleme

Viele Menschen die auf Gluten verzichten, nutzen Mandeln als Ersatz. In Form von Mandelmehl, als gemahlene Mandeln zum panieren, für warmen Mandelbrei usw. 


Es gibt aber auch viele Menschen die Mandeln nicht gut vertragen. Mandeln sind nach Gluten eines der reaktivsten Lebensmittel. Das gilt besonders dann, wenn mit der Darmgesundheit nicht alles in Ordnung ist. 


Während des Autoimmunprotokolls oder einer Darmoptimierung sollten keine Mandeln gegessen werden. Auch wenn du nicht auf Mandeln reagierst, und wenn der Darm in Ordnung ist, solltest du Mandeln und Backwaren mit Mandelmehl nur alle 2-3 Tage essen. 


Hab ich vorhin gesagt, ich hätte keine Unverträglichkeit? Habe ich auch nicht. Trotzdem stand im Ergebnis eines Nahrungsmittelunverträglichkeiten-Tests auch bei mir, die Empfehlung Mandeln nur maximal jeden 2. Tag zu essen. Da ich offensichtlich nicht so empfindlich reagiere, kann ich damit sehr gut leben. Meist esse ich sie ohnehin weniger häufig. 


Zu 4: Paranüsse als beste Quelle von Selen

Selen ist ein Spurenelement, das eine wichtige Rolle bei der Schilddrüsenfunktion spielt. Ein Selenmangel gilt mittlerweile sowohl als möglicher Mitauslöser, wie auch Verstärker von Symptomen. 

Selen ist ein Booster für die Umwandlung von inaktivem T4 in das stoffwechselaktive T3. Bei der Umwandlung entsteht Wasserstoffperoxid, was die Schilddrüsenzellen schädigen kann. Selen verhindert diese Schädigungen. 


Die Wirkung ist dosisabhängig. Studien haben gezeigt, das die notwendige Dosis zur Verringerung von Schilddrüsenantikörpern, wie fast alles bei Hashimoto, individuell ist. Trotzdem wurde festgestellt, das die Zufuhr von unter 200 μg, kaum Schilddrüsenantikörper reduzieren. Dagegen wirken Dosen von mehr als 900 μg toxisch. 

Bild im Kreis von © ratmaner – stock.adobe.com - Gesamtbild A. Jäger

Nun glauben sehr viele Menschen, dass sich Paranüsse für eine gute Selenzufuhr gut eignen. Es wird und wurde ja auch sehr oft geschrieben, dass Paranüsse viel Selen enthalten. 


Dazu muss man aber wissen, dass der Selengehalt von Paranüssen um den Faktor 10 varieren kann, je nach Anbaugebiet. Das bedeutet, dass der Selengehalt einer Paranuss zwischen 55 μg und 550 μg liegen kann, wenn diese nicht auf ihren Selengehalt getestet wurden. 

Was also kann passieren, wenn wir uns auf die Zufuhr durch Paranüsse beschränken? Wir können zuwenig, aber genauso gut auch zuviel Selen aufnehmen. 

Zudem reagieren viele Menschen empfindlich auf Nüsse. Auch deshalb ist es eher kontraproduktiv den Selenbedarf mit Paranüssen zu decken. Es gibt aber noch einen guten Grund den Verzehr eher zu beschränken: Schon vor Jahren wurde vor Paranüssen gewarnt, weil sie sehr häufig mit Schimmelpilzen belastet sind. 

Selen als Nahrungsergänzung zuführen ....

ist der eindeutig bessere Weg. 


Eine Tagesdosis von 200 µg Selenium-Methionin wurde erfolgreich getestet um die Schilddrüsenantikörper innerhalb von 3 Monaten um 50% zu senken. Einige Ärzte empfehlen sogar eine Dosis von bis zu 400 µg pro Tag. Ich empfehle für eine gute Zufuhr dieses Selenmethionin


Es hat sich gezeigt, dass zusätzliches Selen sowohl die Antikörper und Beschwerden von Hashimoto vermindert, wie auch Morbus Basedow positiv beeinflusst. Dank Selen-Zufuhr kombiniert mit einem guten Blutzucker-Gleichgewicht berichten sehr viele meiner Kunden, dass Panikattacken weniger häufig auftreten, Herzrasen seltener wird, und sich Haarausfall deutlich verbessert hat. 


Puh, ganz schön viel auf einmal

und dabei sind wir erst bei der Hälfte der Ernährungsmythen angekommen. 


Ich glaube, du und ich brauchen jetzt durchaus mal eine kleine Pause. Du um das alles mal sacken zu lassen. Und ich, damit ich die Fortsetzung in Angriff nehmen kann. 


Kleines Geheimnis? Der Rest wird auch nicht viel weniger, an Information. 


Hashimoto ist eben schon ein ganz spezieller Japaner, mit ganz individuellen Herausforderungen an dich. Aber keine Sorge, ihn zu verstehen ist trotzdem noch leichter, als eine asiatische Sprache zu erlernen. 


Der zweite Teil ist soeben erschienen. Lies  hier wie es weitergeht. 

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