"Schicksal ist das was dir begegnet,
während Du dein Leben planst"
In der Weisheit liegt viel Wahres
Andererseits bin ich selbst viel zu sehr Planungsmensch, als dass ich nicht planen würde.
Allerdings habe ich es noch bis vor gut 1 Jahr auch arg damit übertrieben. Mitten in meiner Urlaubsplanung meinte dann mein Partner zu mir: „Was machen wir eigentlich am 18. August 2017“ – das war vor 4 Jahren. Es macht aber deutlich, dass ich zu dem Zeitpunkt schon arg im Planungswahn war, und uups, bald haben wir 2017 und ich weiß immer noch nicht, was wir an diesem Datum tun.
Grundsätzlich finde ich Planung und Pläne auch weiterhin gut. Sie geben eine Orientierung, geben einen roten Faden, und z.B. bei Ernährungsplänen helfen sie auch eine Ernährungsumstellung gut meistern zu können. Aber sie sollten auch nicht zu sehr zum Korsett werden, von dem man in keinem Fall abweichen darf.
Viel wichtiger als ein strenger Plan an dem ich mich entlang bewege, ist das Ziel was ich mit diesem Plan erreichen will. Will ich mit einer Ernährungsumstellung meine Gesundheit verbessern und abnehmen, oder abnehmen und meine Gesundheit verbessern? Oder habe ich eine Diabetes-Gefahr und es geht mir als Ziel darum eine Insulinresistenz zu bekämpfen um so die Diabetes-Gefahr zu senken. Möchte ich mit guter Ernährung meine Konzentration und Leistungsfähigkeit verbessern? All das sind mögliche Ziele. Wenn ich dieses Ziel kenne und im Auge behalte, dann ist der Plan dazu zweitrangig. Denn ob ich den direkt, mit Umweg oder Abkürzung gehe, ist unwichtig, solange ich damit mein Ziel erreiche. Wenn ich von A nach B will, kann ich das über die Autobahn tun, so der Plan. Ist dort aber Stau, macht es Sinn einen Umweg in Kauf zu nehmen der länger ist, als der direkte Weg – oder sogar mitten Durch eine Stadt zu fahren, was länger dauert, als eine Autobahnfahrt. Trotzdem bin ich mitunter trotz Umweg oder Stadtfahrt dann schneller meinem Ziel nahe oder angekommen, als wenn ich Plangetreu im Stau verharre.
Ich weiß nicht wie es Euch geht bei Ernährungsplänen, Finanzplänen und Zeitplänen, aber ich habe oft bemerkt, dass sie auch gedanklich zusammen gehören. Wir finden sehr viele Wochen- und Tagespläne, Lebensmittel-Listen und Einkaufszettel zu den Plänen, sowohl in Büchern wie auch im Netz.
Nur wie sollen die sinnvoll miteinander zusammen gebracht werden? Ich bin fast überzeugt, dass Du Dich sicher auch schon oft gefragt hast , wie dieser oder jener Ernährungsplan umgesetzt werden soll, wenn doch Deine Zeit etwas knapp ist? Oder es sind Lebensmittel darin enthalten, die eigentlich Dein Finanzbudget übersteigen.
Also: wie kann ich eine Ernährungsumstellung mit meinem Ziel vor Augen so planen und umsetzen, dass sie auch in meine Zeitplanung und in meinen Haushaltsplan paßt. Wie kann ich den Ernährungsplan so nutzen, dass auch andere in der Familie, die ja zusätzlich auch noch einen anderen Mengenbedarf haben, entweder mitmachen können, oder aber nicht mitmachen, ohne das es mehr Aufwand und mehr Zeit in Anspruch nimmt.
Ich möchte Dir ein paar kleine Beispiele geben, die Dir helfen können, einen Ernährungsplan mit Deiner Tages- und Wochenplanung an Zeit und Geld in Einklang zu bringen.
Sehr gute Helfer sind sicher ein Tiefkühlschrank oder Truhe, denn damit kannst Du viele Dinge gut vorbereiten und oder ohne großen Einkaufsaufwand greifbar halten.
Wochenmärkte sind gut geeignet um auch günstig einzukaufen. Besonders wenn Du es zeitlich einplanst, zum Ende des Marktes dort einzukaufen, kannst Du sehr oft gute Schnäppchen machen, weil die Händler meist gern ihr Obst und Gemüse etwas billiger verkaufen, als es einzupacken und wieder mit zu nehmen.
Mir ist es schon passiert, dass ich statt 1 oder 2 Schälchen Beerenfrüchte die ganze restliche Holzstiege zu einem Superpreis angeboten bekommen habe.Dann ist es sinnvoll zuzuschlagen und die Beeren die zuviel sind, in die Tiefkühltruhe zu legen. So hast Du einen günstigen Vorrat. Paßt also in den Haushaltsplan – und wenn Du dir so auch mal einen Einkauf sparen kannst, auch in den Zeitplan.
Mit LCHF und Paleo essen wir in der Regel auch gerne das fettere Fleisch. Da leider noch sehr viele Menschen dem klassischen Anti-Fett-Wahn folgen, kaufen sie gerne und bevorzugt die deutlich teureren Filetstücke. Die fetteren anderen Teile des Tieres sind auf diese Weise beim Metzger Deines Vertrauens deutlich günstiger. Gut für den Haushaltsplan. Außerdem ist es durchaus sinnvoll, sich langsam zu einem Stammkunden bei so einem Metzger zu entwickeln. So kannst Du nach bestimmten Schlachtterminen fragen und auch mal seltener gekaufte Teile vom Tier bestellen. Beispiel Lammfleisch: meist wird Filet und Kotelett angefragt. Sehr viel seltener die deutlich preiswertere Schulter. Aus Schulter läßt sich, besonders mit einem Slowcooker sehr gut ein Ragout machen, aber auch mit einem Fleischwolf Lammhack herstellen. Bist Du jetzt auch noch Stammkunde Deines Metzgers, kann es dir wie mir kürzlich gehen: 1 kg bestellt, 1,2 kg erhalten, aber trotzdem hat er mir nur das bestellte Kilo berechnet und meinte zum Rest: paßt schon.
An diesem Beispiel kann ich dir jetzt sehr gut zeigen, wie Ernährungsplan, Finanzplan und Zeitplan kombiniert werden können:
Mit einem Slowcooker kannst Du Dein Ragout butterweich garen und der tut das ganz alleine, während Du Zeit für andere Dinge hast. So eine Anschaffung lohnt sich auch dann für Dich, wenn Du Single bist. Dann ist das Ragout nämlich nicht 1 sondern 2 oder 3 Portionen, und Du kannst die übrigen einfrieren.
Damit hast Du schon 1-2 Mahlzeiten im Vorrat. Denen brauchst Du nur noch eine Gemüsebeilage zuzufügen und hast ein komplettes Essen ohne Zeitaufwand für einen Tag parat, an dem Du wenig Zeit hast.Teilst Du die Menge und machst aus einem Teil das besagte Lammhack ist es ähnlich: Vorrat von günstigem Fleisch, was schnell greifbar ist, wenn dir die Zeit zum einkaufen fehlt. Das diese Art der Planung auch finanziell in den Haushaltsplan paßt, habe ich ja schon beschrieben.
Es macht auch Durchaus Sinn, einen Wocheneinkauf die Woche einzuplanen. Dann kaufst Du alles, was Du in der bevorstehenden Woche brauchen wirst. Kritische Lebensmittel wie Frischfleisch und Frischfisch kannst Du gut in ein extra dafür vorgesehenes TK Fach legen und kannst so schnell darauf zugreifen. Die meisten Gemüsesorten kann man problemlos im Gemüsefach einlagern. So bleibt nur noch während der Woche mal ein Blitzeinkauf von frischem Salat übrig.
Nun schauen wir mal wie wir beim eigentlichen Kochen noch eine gute Kombination mit unserem Zeitplan hinbekommen können.
Steht zum Beispiel ein etwas aufwendigeres Gericht auf dem Plan und Du willst dieses zubereiten, dann macht es Sinn zu überlegen, ob es nicht sinnvoll sein kann, den einmaligen Aufwand für eine größere Menge zu nutzen. Damit hast Du dann entweder eine Mahlzeit für den nächsten oder übernächsten Tag bereits fertig, oder einen Vorrat in der Tiefkühltruhe, den Du z.B. am Donnerstag nur noch erwärmen musst, wenn Donnerstag der Tag ist, an dem Du wegen vieler Termine keine Zeit hast.
Ebenso sinnvoll kann es sein, die Beilagen in größerer Menge zuzubereiten. So kannst Du z.B. grüne Bohnen die etwas mehr Garzeit benötigen, in größerer Menge garen. Der eine Teil davon gehört z.B. als Speckbohnen in die heutige Mahlzeit. Den anderen Teil kannst Du abgekühlt für den Bohnensalat am nächsten Tag im Büro nutzen oder am Abend des Folgetags in Butter erwärmt, zu einer Frikadelle als warme Mahlzeit.
Bereite dir ein Salatdressing gleich für mehrere Portionen zu und bewahre es in einem Glas im Kühlschrank auf. So hast Du am Abend für den Salat das Dressing schon fix greifbar – oder Du nimmst es mit ins Büro und kannst dort Deinen frischen Salat mit etwas Räucherfisch, Garnelen oder Hähnchenstreifen und dem Dressing fix in eine gute Mahlzeit verwandeln.
Ist bei einer Mahlzeit z.B. Hähnchen oder Putenfleisch vorgesehen, mache ruhig gleich eine etwas größere Menge. Einen Teil davon kannst Du gut abgekühlt im Kühlschrank aufbewahren und hast mit etwas frischem Salat und dem Dressing jederzeit ohne großen Zeitaufwand einen Bürosalat schon so gut wie fertig.
Vor Deinem nächsten Wocheneinkauf kann ich dir dann empfehlen: mache Dir ein Gericht was ich immer „Niwada (Nimm was da ist) oder Rumlawe (alles was rumliegt und weg muss)“ nenne.
Sei an der Stelle einfach kreativ. Was dabei rauskommt, ist oft eine echte Überraschung. Du komponierst einfach aus den frischen Resten des Vorrats etwas Neues. Vielleicht ist noch ein Griff in die TK nötig um etwas Fleisch oder Fisch hinzufügen, oder es passen die restlichen Eier sehr gut dazu. Tolles Beispiel ist da zum Beispiel eine Gemüse-Frittata mit den Resten vom vorhandenen Gemüse und den Eiern und dazu vielleicht noch der Rest vom Salat.
Auf diese Weise kannst Du sehr gut verhindern, dass etwas verdirbt. Das spart Geld. Da alles vorhanden ist, sparst Du Zeit fürs einkaufen und Du entdeckst dabei vielleicht ein neues Lieblingsgericht.
Ich hoffe ich konnte dir damit aufzeigen, dass die Umstellung auf eine Genuss-Ernährung die Dich gesund Deinem Ziel näher bringt, mit etwas Planung sehr gut in Deinen Haushaltsplan und Zeitplan passen kann. In den Plänen meiner Programme versuche ich dem Anspruch gerecht zu werden, dass die Planung all das bereits berücksichtigt. Auch schaue ich darauf, dass die Umsetzung einfach ist und nur wenige, bis keine exotischen Zutaten enthält, die nur schwer und mit Zeitaufwand zu beschaffen wären.
Diese Möglichkeiten zeigen aber auch auf, dass ein Ernährungsplan auch flexibel sein muss. Einfach mal einen Tag auszutauschen, weil das besser ins Portemonaie oder die Zeitplanung paßt, muss immer möglich sein.
Ich bin ziemlich überzeugt, dass nur ein solcher Plan auch wirklich dazu führt, dass Du Deine Ziele erreichst. Er muss einfach in Dein Leben passen, sonst wirst Du sehr schnell die Lust verlieren, ihn weiter Durch zu führen.
In diesem Sinne: viel Spaß beim Planen.